Unsere Bundesregierung lässt per Kanzleramtsminister Braun verlauten:“Derzeit kann man sagen: Wir haben Corona in Deutschland im Griff“. So etwas hört man gern. Oder nicht?
Mir machen solchen Sprüche aus mehreren Grunden Angst.
- Der Satz ist kurz genug, um sich auch in die Kleinhirne von Menschen zu brennen, die auf wesentlich längere Sätze mit einem „Buffer Overflow“ reagieren.
- Der Satz lässt die Tatsache, dass es zwischen Deutschland und dem Rest der Welt einen regen Austausch von Luft (saubere und weniger saubere) und menschlichen Virenschleudern gibt. Viren kennen keine Grenzen. Bitte merken, Herr Braun. Sowas lent man beim Studium der Humanmedizin an der Justus-Liebig-Universität Gießen eben nicht. Oder doch?
- Natürlich weiss Helge Braun, dass Viren nicht an der Grenze einen Stop einlegen und dass wir in Deutschland Corona nicht im Griff haben. Warum er trotzdem solche Brandbomben legt? Darüber kann man spekulieren. Vorauseilende Begründung für die Einstellung sämtlicher Massnahmen, die uns in den letzten Monaten vor einem Zusammenbruch der medizinischen Versorgung bewahrt haben? Beruhigung der „Bevölkerung“ (mich kann er nicht meinen)?
- Die Freunde der kurzen Sätze jedenfalls interpretieren: Ende der Abstandsregeln, Schluss mit Maskenwahn, und vor allem: Party!!! Die Krise ist doch beendet, rein mit den langen Strohhalmen in den Eimer mit Sagria und saugen, was die Lunge hergibt.